ich auch…jedenfalls war ich das bis letztes Jahr. Vor Corona war ich noch nie in meinem Leben auf einer Demo. War immer schön angepasst. Möglichst wenig Aufsehen erregen war die Devise.
Noch vor Ostern haben wir eine Geburstagsfeier abgesagt. In dem Landkreis wo die stattfinden sollte, waren damals bereits hohe Infektionszahlen gemeldet worden. Man wusste ja nicht was auf uns zu kommt. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich schon gefragt, was auf der tieferen Ebene passiert und mir war klar, dass es hier vor allem um Angst vor dem Tod ging. Also überlegte ich mir, was würde denn passieren, wenn ich morgen nicht mehr da wäre. Sicherlich würden das einige Menschen bedauern, aber davon würde ich nichts mehr von mitbekommen.
Aber als nach Ostern der Lockdown verkündet wurde, fragte ich mich „hä?“ und „wie wollen die da jemals wieder rauskommen“. Ich meine, wir haben schon immer mit Krankheiten gelebt und vor allem mit Viren gelebt. Es gab jedes Jahr eine Grippewelle an denen Menschen gestorben sind. Hat sich da je einer drum geschert? Das war einfach so. Es gab Menschen bei denen auch ein grippaler Infekt in eine Lungenentzündung ausartete. Sicherlich, für jeden Betroffenen ist das doof und jeder Tote… könnte er wirklich verhindert werden? Oder sind es nicht vielmehr die, die sowieso angeschlagen sind und vielleicht innerlich mit dem Leben abgeschlossen haben? Wissen wir ganz genau, welche Erfahrung die Seelen dieser Menschen machen wollten?
Daniele Ganser sagt, es gibt drei Ängste in dieser Pandemie. Die erste Gruppe fürchtet sich vor dem Virus, die zweite vor der Diktatur und die dritte Gruppe hat Existenzangst. Mit Existenzangst sind natürlich die Selbständigen gemeint, die Künstler, die Gastronomen, die, die im Lockdown Berufsverbot haben und die meisten nicht wissen, wie es weiter gehen soll.
Ich selbst fürchte mich am ehesten vor der Diktatur. Ich möchte gefälligst reisen, wohin ich möchte. Ich möchte selbst entscheiden können, ob ich mich impfen lassen möchte oder nicht. Ich informiere mich in vielfältigen Quellen, um ein möglichst umfassendes Bild zu bekommen.
In der Pandemie habe ich schon früh angefangen Fragen zu stellen: ich habe in meinem Freundeskreis gefragt, kennt ihr jemanden der Corona hat und wie ist es ausgegangen? Bei Pflegekräften habe ich gefragt, wie sieht es bei euch im Krankenhaus aus? Ich fragte einfach Leute in meiner Umgebung, welche Erfahrung sie machen. Keiner von ihnen konnte mir bestätigen, was die Presse tagtäglich berichtet.
Hast Du das auch hinterfragt?
Und dennnoch ist in in diesen Tage die alles entscheidende Frage: Stell dir einen Andersdenkenden vor. Also, wenn du Angst vor Corona hast, dann ist das vielleicht ein Demonstrant. Wenn Du Angst vor Diktatur hast, dann sind das vielleicht die, die tatenlos zusehen. Jeder von uns hat ja seinen „Lieblingsfeind“ oder jemanden, den er einfach nicht versteht. Stell dir die Frage: willst du Recht haben oder willst du in Betracht ziehen, dass der Andere recht haben könnte, um ihm näher zu sein?